SUMM AI Community-Stammtisch Vol. 6: Der Bericht
September 16, 2024
Bildschirmfoto eines Zoom-Meetings: Verschiedene Teilnehmer in kleinen Videofenstern

Trotz schlechten Wetters ging es mit guter Laune und der Frage los: “Welches Lied bringt Dich heute in gute Stimmung?” Die Ergebnisse haben wir und dieser Playlist festgehalten – für gute Stimmung gern einmal reinhören!

Thema 1: Unsere Bilderfunktion und Einblicke aus unserem Projekt mit der Stadt Hamburg, gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Rahmen der CIP-Förderrichtlinie

Beim Stammtisch ging es dann weiter mit einer Kurzvorstellung des gemeinsamen Projekts mit Hamburg, bei dem wir die Bebilderung von Leichte Sprache-Texten KI-basiert umsetzen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert und konnte gerade einen spannenden Erfolg feiern: In einem Evaluations-Workshop mit der Prüfgruppe von textsicher (link to textsicher), dem Leichte Sprache Büro der Lebenhilfe Werkstatt München, wurden die KI-Bilder zum ersten Mal dem Praxistest unterzogen und konnten überzeugen. Was wir im Rahmen der Evaluation herausfinden wollen?

  • Passen die von der KI vorgeschlagenen Illustrationen zum Text?
  • Sind KI-generierte Bilder verständlich?
  • Können echte Fotos eine Alternative zu Illustrationen sein?

Die Ergebnisse: Insgesamt war die Resonanz äußerst positiv und die bebilderten Texte bzw. KI-generierten Bilder gut zu verstehen. Als Hausaufgaben nehmen wir uns mit:

  • Ein zu hoher Detailgrad wirft Fragen auf
  • Wenn etwas bei den KI-generierten Bildern nicht stimmt (z.B. ein “komischer” Gesichtsausdruck), verwirrt das
  • Echte Fotos können eine gute Alternative sein – ABER: Nur, wenn ganz konkret das gemeint ist, was auf dem Foto zu sehen ist. Fotos als Sinnbilder funktionieren nicht.

Thema 2: Die Strukturierung von barrierefreien Dokumenten

Friederike aus unserem Team SUMM AI gab beim nächsten Agendapunkt Einblicke in die Themati, worauf bei einer barrierefreien Gestaltung von Word-Dokumenten geachtet werden sollte.

Ihre wichtigsten Punkte kurz zusammengefasst:

  1. Metadaten & Alt-Texte erstellen
    Aussagekräfte Bildbeschreibungen sind unumgänglich
  2. Sprache festlegen
    Vorher festlegen, ob der Text z.B. auf Deutsch oder Englisch ist. Dieses kleine, aber feine Detail, ist für Screenreader essenziell
  3. Formatvorlagen nutzen
    Ebenfalls gut für Nutzende eines Screenreaders, da verschiedene Überschriftsebenen und Textteile besser gegliedert sind und die Navigation im Dokument erleichtern
  4. Barrierefreiheitsprüfung von Word nutzen
  5. Mit Tools Barrierefreiheit checken
    Nachdem die Word-Datei in PDF konvertiert ist, checken, ob dieses barrierefrei ist. Geht kostenlos z.B. hiermit: PDF Accessibility Checker (PAC) 2021 – PDF/UA Foundation (pdfua.foundation)

Thema 3: Erfahrungsbericht der Stadt Fürth

“Wir können die Leute nicht nur ins Boot holen, sondern zumindest dazu bringen, dass sie sich das Boot anschauen.“
– Sebastian Dyrschka, Wissenschaftliche Mitarbeit im kommunalen Bildungsmanagement der Stadt Fürth

Mit diesem Zitat fasste Sebastian Dyrschka zu Beginn des Themenblocks die Strahlkraft von KI-Tools zusammen, mit denen unkompliziert und niedrigschwellig der Zugang zu oft als “Schreckgespenst” gefürchteten Themen wie Barrierefreiheit klappen kann.

Weiter sagte er:

”Mit der KI geht die Übersetzung schnell und spielerisch, damit kann ich alle Mitarbeitende für das Thema begeistern und erste Schritte in die richtige Richtung gehen”.

Und so konnte er berichten, wie bei der Stadt Führt der Weg von einem engagierten Mitarbeitenden im Bildungsbüro bis hin zu einem verwaltungsübergreifenden Roll-out von Leichter Sprache funktionieren konnte. Hierfür wurde eine Projektgruppe Leichte Sprache gebildet und das Projekt Leichte Sprache angestoßen – mit großem Erfolg: Heute nutzen schon über 30 Verwaltungsmitarbeitende der Stadt das SUMM AI KI-Tool. Auf dem Weg da hin musste er Verbündete ins Boot holen, Herausforderungen wie den Einbezug von Prüfgruppen berücksichtigen, und im Blick haben, wie das Thema bei den Bürger:innen der Stadt ankommt.

Susanne Vielhauer von der Stadt Aschaffenburg, ebenfalls Nutzerin von SUMM AI, fand abschließend äußerst passende Schlussworte für den Stammtisch, die ganz besonders zum Angebot von Leichter Sprache motivieren:

“Ich finde das hat auch was mit Demokratie zu tun. Die Menschen müssen verstehen was wir in einer Stadtverwaltung tun, wenn wir das nicht hinkriegen haben wir unseren Demokratieauftrag verloren.”

Nächster Stammtisch

Sie möchten beim nächsten Mal ebenfalls beim Stammtisch dabei sein?
Am 5. November 2024 ist es so weit, wie immer von 12:00-13:00 Uhr.

Bis November vergeht noch etwas Zeit. Verbringen Sie diese doch in unserem SUMM AI Forum! Hier können sich SUMM AI-Nutzende zu Best Practices, Ideen und Fragen rund um das Thema Leichte und Einfache Sprache austauschen. Sprechen Sie uns gern darauf an!

Bis zum nächsten Mal!